Viele Projekte in der Alten Mu sind nach außen hin gar nicht so sichtbar. In einem kleinen Raum im Kopfbau befindet sich zum Beispiel die Werkstatt von Nicole Vetter. Die Schmuckdesignerin fertigt unter dem Namen „Nulike“ besondere Schmuckstücke, in denen sich der Träger oder die Trägerin wiederfindet.
Menschen wollten sich schon immer schmücken, so Nicole. Wichtig sei es ihr dabei aber, dass es keine Maskerade ist. „Der Schmuck soll die Person in ihrem Ausdruck unterstützen. Ich möchte, dass sich der Mensch darin wiederfindet“, so die 29-jährige Diplom-Schmuckdesignerin. Damit alles genau nach den Wünschen ihrer Kunden umgesetzt wird, setzt sie darauf vom Entwurf bis zur Fertigung alles selbst zu machen. Die Faszination für das Handwerk begann als sie mit 14 Jahren ein Praktikum bei einem Goldschmied machte. Von da an, stand für sie fest, dass sie Schmuck designen möchte. In Wismar studierte sie und schloss mit einem Diplom ab. Als sie dann vor drei Jahren die Liebe nach Kiel führte, suchte sie nach einer Werkstatt für ihre Arbeiten. Beim Kreativstammtisch in der Alten Mu lernte sie das kreative Zentrum näher kennen und bewarb sich mit Erfolg auf einen Raum. Heute steht hier ihr Goldschmiedeplatz mit ihren Werkzeugen; fertigen Schmuck oder Rohstoffe lagert sie hier allerdings nicht. Es sei nicht so einfach als Selbstständige mit Schmuckdesign sein Auskommen zu generieren, sagt Nicole, die hauptberuflich als Inneneinrichterin arbeitet. Wer eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen möchte, kann sie für einen individuellen Termin kontaktieren.
Ohne Perfektionismus geht es nicht
„Umso mehr Arbeit ich in ein Schmuckstück stecke, desto mehr bin ich am Ende zufrieden damit“, verrät Nicole. Es fällt ihr nicht immer leicht, ein Ende der Bearbeitung zu finden. Besonderen Spaß bringt ihr, mit Zufallsformen zu arbeiten. „Das zwingt einen anders zu denken, um ans Ziel zu kommen“, sagt sie. Ihr Herz schlägt vor allem für Materialien wie Titan und Tyvek, ein Kunststoffpapier – die lassen es zu, mehr zu experimentieren. Hieraus fertigt sie unter anderem Ketten, Anhänger, Ohrringe, Ringe oder auch Armbänder. Das Versäubern und Polieren dagegen ist eine eher ungeliebte Arbeit. Es brauche besonders lange mit einem Ministück Schleifpapier die perfekte Rundung hinzubekommen, so Nicole. Es ist ihr wichtig, ihren eigenen Ansprüchen zu genügen und das merken auch ihre Kunden. Hinter den Auftragsarbeiten stecken oft auch persönliche Geschichten. So kam vor einiger Zeit ein Herr zu ihr, mit einem Stein, den er auf einer Reise mit seiner Frau gefunden hatte. Zur Erinnerung an die schöne Reise wollte er den Stein in ein Schmuckstück fassen lassen und seiner Frau schenken. Die Herausforderung dabei war, eine Form zu finden, die der Frau gefallen könnte, obwohl sie eigentlich keinen Schmuck trägt, erklärt Nicole. „Es ist ein gutes Gefühl, dass die Menschen Vertrauen in meine Arbeit stecken. Am Ende erhalte ich auch viel Wertschätzung.“
An der Alten Mu schätzt Nicole die Kooperation untereinander. Als sie 2016 zum Gründercup nominiert war, machte das Projekt 3komma3 ein Video über sie. „Die Alte Mu ist ein wunderbar kreatives Zentrum was vielen Menschen die Möglichkeit zur freien Entfaltung gibt.“
Weitere Informationen, Kontaktdaten und Bilder von ihrem Schmuck gibt es auf ihrer Webseite unter www.nulike-design.de