Nicht der Honig, sondern die Bestäubungsleistung der Bienen ist das Wichtige beim Imkern – so lautet die Botschaft von Viktoria Micheel, die sich in ihrer Bachelorarbeit mit „Bienentänzen und flüssigem Gold“ näher befasste. Monatelange begleitet sie Utha vom Alte-Mu-Projekt Kieler Honig und gewann einen besonderen Einblick in die wertvolle Arbeit der Stadtimkerin.
Kieler Honig war das erste Projekt in den fast leerstehenden Räumlichkeiten der alten Muthesius-Kunsthochschule am Lorentzendamm 6-8. Mit dem Einzug der Stadtimker wurde die „Alte Mu“ damals wieder zum Leben erweckt. Bis heute haben sich mehr als 40 aktive Projekte eingemietet, die mitten in der Stadt einen besonderen Ort der Kreativität schaffen. Eine enge Verknüpfung mit der „neuen“ Muthesius-Kunsthochschule besteht immer noch, so Viktoria Micheel, die Kommunikationsdesign an der Muthesius-Kunsthochschule studiert. „Wenn man hierher kommt, sind alle so offen und nett. Jeder kann hierher kommen, wie er ist und fühlt sich willkommen.“ Bei einem ihrer Besuche lernte sie Utha Bonowsky kennen. „Ich war total begeistert von ihrer Faszination von Bienen“, erzählt Viktoria, die mit ihrem Onlineprojekt „Kiels Gesichter“ immer auf der Suche nach Menschen mit einer Botschaft ist. „Eine Stadt wird geprägt von den Menschen, die darin leben“, so Viktoria. Mit Utha fand sie eine interessante Protagonistin für ihre anstehende Bachelorarbeit. Unter der Aufgabenstellung ein eigenes Buch zu erstellen, begleitete sie die Stadtimkerin mehrere Monate bei ihrer Arbeit und lernte viel über Bienen, aber auch über den Beruf des Imkers.
In zehn Kapiteln mit insgesamt 60 Seiten und 25 Bildern stellt Viktoria die wertvolle Arbeit des Stadtimkerns vor. „Mein Ziel war es, alles so zu verpacken, dass die Leser wissen, wie wichtig Bienen sind“, so Viktoria. Eine wichtige Botschaft: Imker sollten nicht nur für den Honig bezahlt werden, sondern für ihre Arbeit mit den Bienen. Denn die Honigbiene können ohne die Imker gar nicht mehr überleben, so Viktoria. Auch den Befall mit Varroa-Milben oder anderen Schädlichen können die Tiere auf natürliche Weise nicht verkraften, sondern nur durch den Eingriff der Imker überstehen. Teil ihrer Bachelorarbeit ist auch eine Werbekampagne zum Thema „Bienen mieten“, bei der Unternehmen Bienenstöcke mieten können. Warum Bienen tanzen und viele weitere interessante Fakten und Wissenswertes rund ums Imkern finden sich in dem Werk „Bienentänze und flüssiges Gold“. Aktuell gibt es nur wenige handgenähte Exemplare, in Zukunft will Viktoria aber weitere produzieren lassen.
Am Dienstag, 12. Februar, um 17.30 Uhr stellt Viktoria Micheel ihr Buch persönlich in der Alten Mu vor. Im Anschluss gibt es eine Werkstattführung, ein Honigtasting, Honigpunsch und gemeinsamen Austausch.
Fotos: Viktoria Micheel