Die Alte Mu in 99 Jahren

Wie wird es mit der Alten Mu weitergehen? Diese Frage stand am Mittwoch, 18. April, beim Jahresempfang im Mittelpunkt. In den Räumen der Werk Statt Konsum berichtete das Planungsbüro über die Pläne für die Alte Mu.

Das Thema stoß auf großes Interesse. Rund 150 Personen darunter Vertreter aus der Politik, von der Stadt und viele Alte-Mu-Freunde nahmen in der Werk Statt Konsum Platz, um den Ausführungen der Vortragenden zuzuhören. Den Anfang machte Monika Heinold mit einem Grußwort, dass die Kreativität des Ortes lobte. Der Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer schloss sich dem an und machte deutlich, dass seitens der Stadt Kiel ein offener Dialog über die Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Kreativzentrums gewünscht ist.

Danach ergriffen Vertreter des Planungsbüros das Wort und zeigten in einer Bildershow, was die Alte Mu in den vergangenen 5 Jahren geschafft hat und was für ein bunter und vielfältiger Ort mitten in Kiel entstanden ist. Noch bis Herbst 2018 läuft der aktuelle Nutzungsvertrag für das Gelände mit der Stadt. Wie es danach weitergehen könnte, erzählte Florian, der Teil des Planungsbüros und selbst Architekt ist. Die Stadt stellt den Anspruch, dass die Räumlichkeiten am Lorentzendamm 6-8 Wohn- und Arbeitsraum bieten muss. Daraus entwickelte das Planungsbüro Entwürfe, die zeigen, dass das Gelände beides vereinen kann. Für den sozialen Wohnraum muss das Gebäude allerdings mehrere Etagen nach oben wachsen. Hierbei ist eine der Herausforderungen, dass der Innenhof weiterhin sonnig bleibt und nicht an Attraktivität verliert. Zu diesem Vorhaben wird es Mitte des Jahres einen Architektenwettbewerb geben. Die Grünfläche zum Brunswiker Pavillon soll durchgängig als offener Nachbarschaftsgarten entwickelt werden.

Weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftssicheren Alten Mu ist natürlich die Finanzierung. Zusammen mit der Trias Stiftung erarbeitet das Planungsbüro ein Nutzungskonzept, dass auf einen Zeitraum von 99 Jahren ausgelegt ist. Zudem soll bis Juni 2019 eine Genossenschaft gegründet werden, deren Anteile für je 25.000 Euro erworben werden können. Mit einem Anteil ist ein Wohn- und/oder Arbeitsraum in der Alten Mu enthalten. Auch eine Stiftung soll gegründet werden, damit das Eigenkapital für den nötigen Wohnungsbau erwirtschaftet werden kann. Mindestens 8 Millionen Euro werden benötigt, um den Kauf des Grundstücks von der Trias-Stiftung und den Erbbaurechtsvertrag durchführen zu können. Bis Ende 2024 sollen Wohnungen für 200 Menschen geschaffen werden, die in bester Innenstadtlage sozial gerecht wohnen können. Das bedeutet, dass die Miete solidarisch aufgeteilt wird zwischen den Mehrzahlern und den normalen Mietern.

Fotos: Gunnar Dethlefsen