Erstarrte Bewegungen und raumgreifende Kunst

Heute wurde die Ausstellung „Coast to Coast“  im „atelier umraum“ und dem Kopfbau der Alten Mu eröffnet. Es werden Werke verschiedener Künstler gezeigt, die den Raum auf besondere Weise thematisieren. Wer die Ausstellung besuchen möchte, hat dazu am 15. Juni von 15 bis 20 Uhr Gelegenheit oder am Tag der offenen Mu, 16. Juni, 12 bis 16 Uhr.

„coast to coast“ ist der Auftakt eines neuen Ausstellungsformats präsentiert und kuratiert durch das „atelier umraum“, welches in der Alten Mu angesiedelt ist und sich sowohl als interdisziplinäre Ateliergemeinschaft versteht, als auch als Initiative, die ein künstlerische, kulturelle Vernetzung und einen übergreifenden Austausch zum Ziel hat.

Anknüpfend an diesen Gedanken hat das „atelier umraum“ den kolumbianischen Künstler Esteban Rivera aus Berlin nach Kiel eingeladen, der in den Räumlichkeiten des Ateliers unter anderem eine Videoinstallation zeigt und bei der Eröffnung einen Vortrag über seine Arbeit hielt. Rivera beschäftigt sich mit dem Dialog zwischen Religion und Wissenschaft und der Spannung zwischen unterschiedlicher Ideologien in Bezug auf den Tod.

Zeitgleich sind im räumlich benachbartem Kopfbau der Alten Mu vier Studenten der Muthesius Kunsthochschule eingeladen ihre Arbeiten zu präsentieren. Es handelt sich um künstlerische Positionen verschiedener Bereiche, die miteinander in den Dialog treten.

Hannah Bohnens Arbeiten sind bildhauerisch und raumgreifend und treten in Form von transformierten Materialien in Erscheinung. Der künstlerische Eingriff äußert sich als Speicher von Flüchtigem, als Monument des Beiläufigen oder als Markierung von Unsichtbarem. „Die Kunstwerke zeigen Bewegung, die erstarrt ist“, so die Künstlerin. Die großen dunklen Flächen sind mit Unebenheiten verformt. Bei jeder Bewegung des Betrachters verändert sich die Ansicht der Fläche.

Linda Eberts großformatige Malereien thematisieren das Raster, leben von äußerster Präzision und erzeugen somit Räumlichkeit. Sie hat einen Raum mit einem Raster versehen und so die architektonisch vorgegebenen Linien neu gedacht.

Philipp Göttlich kommt aus dem Bereich Sprache und Gestalt und bringt transformierte Texte in den Raum.

Alexei Vesselows geht es in seinen Druckgrafiken um das automatische Schreiben als potenzielle Fixierungsmöglichkeit.